Was ist ein PDM-System?
Ein PDM-System (Produktdatenmanagement) verwaltet zentral Daten wie Produkt-CAD-Daten, Konstruktionsdaten wie Konstruktionszeichnungen, für die Konstruktion erforderliche Informationen wie Spezifikationen und Dokumente sowie Stücklisten.
Durch die gemeinsame Nutzung der von einem PDM-System verwalteten Daten durch die am Konstruktionsprozess beteiligten Personen kann die Effizienz der Konstruktion gesteigert werden, so dass sie gleichzeitig arbeiten können.
Neben den Funktionen zur Datenverwaltung bieten PDM-Systeme auch Workflow-Funktionen und weitere Funktionen zur Standardisierung von Arbeitsabläufen.
Anwendungen von PDM-Systemen
PDM-Systeme sollen die Effizienz von Konstruktion und Entwicklung verbessern und die Produktionseffizienz steigern. Daher werden PDM-Systeme vor allem in den Entwicklungsabteilungen von produzierenden Unternehmen eingesetzt, die selbst konstruieren, entwickeln und produzieren. Die Branchen reichen von Maschinen, Haushaltsgeräten, Halbleitern, Automobilen, Pharmazeutika, Lebensmitteln bis hin zu Kosmetika.
Insbesondere bei Großprojekten mit einer großen Anzahl von Mitarbeitern in der Konstruktion und Entwicklung kann die Produktivität gesteigert werden, indem große Mengen konstruktionsbezogener Daten in einem PDM-System zusammengeführt und mit allen Beteiligten geteilt werden.
Funktionsweise von PDM-Systemen
PDM-Systeme sind mit verschiedenen Funktionen ausgestattet, unter anderem mit einer Datenverwaltungsfunktion:
1. Datenverwaltungsfunktion
Diese Funktion verwaltet zentral Informationen in jeder Phase des Entwicklungsprozesses, von der Produktplanung bis zu den endgültigen Konstruktionsdaten. Sie verwaltet Dokumente wie Spezifikationen, Konstruktionsdaten wie CAD-Daten und Zeichnungen sowie Stücklisten wie die Zusammensetzung und Zeichnungen der in der Fertigung verwendeten Teile.
Alle Informationen sind mit dem Produkt verknüpft und es gibt auch eine Versionskontrollfunktion, um sicherzustellen, dass die neueste Version verwendet wird.
2. Workflowfunktion
Mit dieser Funktion kann der Benutzer einen Arbeitsablauf für den Konstruktions- und Entwicklungsprozess einrichten und mit dem Standardarbeitsablauf fortfahren, indem er dem Arbeitsablauf folgt. Es gibt eine Funktion zum Einrichten von Genehmigungspunkten an Prozessmeilensteinen und zum Anwenden, Genehmigen und Zurücksenden von Arbeiten im System sowie eine Warnbenachrichtigungsfunktion für Projekte, die hinter dem Zeitplan zurückbleiben.
3. Suchfunktion
Diese Funktion ermöglicht es den Benutzern, die große Menge an Informationen, die im PDM-System registriert sind, nach verschiedenen Kriterien zu durchsuchen. Dies erleichtert die Wiederverwendung von Informationen.
4. Sicherheitsfunktion
Durch die Festlegung von Zugriffsrechten für jedes Projekt und jeden Benutzer kann das ‚Need-to-know-Prinzip‘ konsequent durchgesetzt werden, d.h. Informationen werden nur an diejenigen weitergegeben, die sie wissen müssen und nicht an diejenigen, die sie nicht wissen müssen.
Auswahl eines PDM-Systems
1. Die Funktionalität
Am wichtigsten ist es zu prüfen, ob das System über die Funktionen verfügt, die für die Entwicklung der von Ihnen bearbeiteten Produkte erforderlich sind. Dazu gehören die Zeichnungs-, die Stücklistenverwaltung, das Änderungsmanagement und die Projektverwaltung. Je nach Produktmerkmalen kann auch das Änderungsmanagement (was wurde wie geändert) wichtig sein.
2. Benutzerfreundlichkeit
In einigen Unternehmen werden PDM-Systeme nicht nur von Festangestellten, sondern auch von Auftragnehmern und von einer Vielzahl von Personen bedient, von erfahrenen bis hin zu jüngeren Mitarbeitern. Daher ist es wichtig, dass das System unabhängig von Fähigkeiten, Erfahrungen, Kenntnissen und Know-how leicht zu handhaben ist.
3. Individualisierbarkeit und Skalierbarkeit
PDM-Systeme sind ein sehr wichtiges System für das Management der Produktentwicklung. Daher ist es wichtig, dass das System anpassbar und skalierbar ist, um mit neuen Funktionen Schritt zu halten, wenn neue Produkte entwickelt werden. Wenn das System nur mit den bestehenden Funktionen verwaltet werden kann, kann die Entwicklung des Unternehmens beeinträchtigt werden.
4. Vernetzbarkeit
Die Verknüpfbarkeit ist ein wichtiger Aspekt eines PDM-Systems, da es durch die Verknüpfung mit anderen Systemen verwaltet wird. So kann beispielsweise eine Verknüpfung mit produktionsseitigen Systemen wie CAD, PLM oder, je nach Art des Unternehmens, mit MES- oder Beschaffungsmanagementsystemen erforderlich sein.
5. Sicherheit
Da es sich bei produktbezogenen Informationen um wichtige Informationen handelt, muss auch die Sicherheit des Systems überprüft werden. Es muss auch sichergestellt werden, dass das System ein geringes Risiko von Leckagen oder unbefugtem Zugriff aufweist und dass die Zugriffsrechte ordnungsgemäß verwaltet werden können.