Was ist ein dünner Gummihandschuh?
Dünne Gummihandschuhe sind Handschuhe, die für detaillierte Arbeiten mit den Fingerspitzen geeignet sind.
Man unterscheidet zwischen Handschuhen aus Naturkautschuk und Handschuhen aus synthetischem Kautschuk, die je nach Verwendungszweck unterschiedlich verwendet werden müssen. Es gibt zwei Arten: Einweg- und Mehrweghandschuhe, wobei bei den dünnen Gummihandschuhen die Einwegmodelle am häufigsten verkauft werden.
Anwendungen von dünnen Gummihandschuhen
Dünne Gummihandschuhe werden häufig für Reinigungsarbeiten, Wasserarbeiten, Gartenarbeit, Bauarbeiten, Lebensmittelverarbeitung und medizinische Arbeiten verwendet. Sie werden häufig zum Schutz der Hände vor Schmutz, Rauheit und Verletzungen sowie als Wärmeschutz verwendet.
Aufgrund ihrer Flexibilität und hervorragenden Passform eignen sie sich für detaillierte Arbeiten, bei denen die Fingerspitzen beansprucht werden. Da sie langlebig sind und über einen langen Zeitraum verwendet werden können, sind sie im medizinischen Bereich bei Operationen, Untersuchungen und medizinischen Kontrollen nützlich.
Die drei Hauptzwecke für die Verwendung von dünnen Gummihandschuhen im medizinischen Bereich sind:
- Schutz des medizinischen Personals vor dem Risiko einer Infektion und Kontamination durch Blut, Körperflüssigkeiten, Nadeln und Skalpelle
- Verhindern, dass Schadstoffe über die Hände und Finger des medizinischen Personals zu den Patienten gelangen
- Verringerung des Risikos der Kontamination von Einrichtungen und Gegenständen im Gesundheitswesen
Auch die Hygiene muss berücksichtigt werden, insbesondere bei chirurgischen Eingriffen. Dünne Gummihandschuhe werden immer sterilisiert.
Funktionsweise von dünnen Gummihandschuhen
Dünne Gummihandschuhe verwenden Schwefel, um die Haltbarkeit, Elastizität und Hitzebeständigkeit des Gummis zu erhöhen. Ohne den Zusatz von Schwefel würde sich der Gummi schnell abnutzen und könnte schnell abgerissen werden.
Die Vulkanisierung (das Hinzufügen von Schwefel zum Gummi) ist jedoch zeitaufwändig. Daher werden Vulkanisationsbeschleuniger eingesetzt, um die Produktionseffizienz zu erhöhen. Auch Alterungsschutzmittel sind nützlich, um eine Verschlechterung zu verhindern.
Typische Verbindungen von Vulkanisationsbeschleunigern sind Thiramide, Dithiocarbamate und Mercaptoverbindungen. Typische Verbindungen von Alterungsschutzmitteln sind N-Isopropyl-N-Phenyl-p-Phenylendiamin.
Arten von dünnen Gummihandschuhen
Dünne Gummihandschuhe lassen sich in Handschuhe aus Naturkautschuk und Handschuhe aus synthetischem Kautschuk unterteilen.
1. Handschuhe aus Naturkautschuk
Naturkautschuk wird aus dem Saft (Latex) des Parakautschukbaums gewonnen. 90 % der Anbauflächen des Parakautschukbaums befinden sich in Asien. Aufgrund seiner hervorragenden Bruchfestigkeit, Haltbarkeit und geringen Wärmeentwicklung werden große Reifen für Lkw, Busse und Flugzeuge zu 100 % aus Naturkautschuk hergestellt.
Der Kautschukanteil im Latex wird auf 30-40 % geschätzt. Das Grundgerüst ist Polyisopren mit einer Cis-Bindung von Isopren C5H8. Die Cis-Bindungen erhöhen die Bruchfestigkeit und Haltbarkeit. Da es schwierig ist, 100 % cis-gebundenes Polyisopren in synthetischem Kautschuk herzustellen, sind seine Bruchfestigkeit und Haltbarkeit geringer als die von Naturkautschuk.
Die Nachteile von Handschuhen aus Naturkautschuk sind, dass sie nicht gegen Öle und Chemikalien eingesetzt werden können und der Latexsaft allergische Reaktionen hervorrufen kann. Im Gegensatz dazu werden Handschuhe aus synthetischem Kautschuk aus Erdöl hergestellt und können für Öle und Chemikalien verwendet werden. Sie lösen auch keine Latexallergien aus.
2. Handschuhe aus synthetischem Kautschuk
Synthetischer Kautschuk, auch Nitrilkautschuk genannt, wird aus Erdöl hergestellt und kann daher gegen Öle und Chemikalien eingesetzt werden. Sie enthalten kein Latex und lösen keine Latexallergien aus. Sie können jedoch eine allergische Kontaktdermatitis, eine verzögerte allergische Reaktion, hervorrufen.
Außerdem sind die Kosten für Handschuhe aus synthetischem Kautschuk etwas höher, während Handschuhe aus Naturkautschuk günstiger sind.
Weitere Informationen über dünne Gummihandschuhe
1. Latexallergie
Die Latexallergie ist eine spezifische allergische Reaktion auf Naturkautschuk. Als Sofortallergie treten die Symptome innerhalb von zwei Stunden nach Haut- oder Schleimhautkontakt mit den Handschuhen oder nach Einatmen des Puders auf den Handschuhen auf. Die Hauptsymptome sind Urtikaria an der Kontaktstelle und am ganzen Körper, Atembeschwerden wie Husten und Keuchen sowie ein anaphylaktischer Schock.
Der Erreger ist ein Eiweißbestandteil des Saftes (Latex) des Parakautschukbaums. Er soll zu etwa 1,5 % in Naturkautschuk enthalten sein.
Auch in Obst und Gemüse wurden ähnliche Bestandteile wie die oben genannten Proteine gefunden. Besonderes Augenmerk sollte auf Kastanien, Bananen, Avocados und Kiwis gelegt werden (Latexfrucht-Syndrom). Vor der Verwendung von Naturkautschukhandschuhen ist es wichtig, im Voraus zu prüfen, ob die betreffende Person beim Verzehr von Obst oder Gemüse Beschwerden oder ein Kribbeln im Mund verspürt hat.
Menschen, die zu allergischen Reaktionen neigen, wie z. B. Atopiker, haben ein höheres Risiko, eine Latexallergie zu entwickeln, da ihre Hautbarrierefunktion ursprünglich schwach ist. Je nach körperlicher Konstitution ist hier Vorsicht geboten.
2. Allergische Kontaktdermatitis
Bei der allergischen Kontaktdermatitis handelt es sich um eine verzögerte allergische Reaktion. Sie entwickelt sich Stunden bis Tage nach dem Kontakt. Zu den Symptomen gehören juckende Ekzeme, Erytheme, Ödeme, seröse Papeln, Trockenheit, rissige und raue Hände.
Als Auslöser werden Vulkanisationsbeschleuniger und Alterungsschutzmittel vermutet. Daher können sowohl Natur- als auch Synthesekautschuk die Krankheit auslösen. Die Behandlung besteht aus topischen Steroiden, Antihistaminika und oralen Steroiden.
Zur Vorbeugung des Ausbruchs der Krankheit gehören: das Tragen von Baumwollhandschuhen unter Gummihandschuhen, die Beschränkung des Gebrauchs auf kurze Zeiträume, die Verwendung von Gummihandschuhen ohne Vulkanisationsbeschleuniger und die Durchführung eines Patch-Tests vor dem Gebrauch.