Was ist Bleioxid?
Bleioxid (englisch: lead oxide) ist eine gelbe bis rötlich gelbe, geruchlose, pulverförmige, anorganische Verbindung.
Es besteht aus Blei und Sauerstoff und hat die chemische Formel PbO, ein Molekulargewicht von 223,20 und die CAS-Registrierungsnummer 1317-36-8. Der Aliasname lautet Blei(II)-oxid. Es hat einen Schmelz-/Gefrierpunkt von 888 °C und einen Siedepunkt oder ersten Destillationspunkt und Siedebereich von 1470 °C. Es ist praktisch unlöslich in Wasser und Ethanol und löslich in Salpetersäure, Essigsäure und Natriumhydroxidlösungen.
Struktur des Bleioxids
Bleioxid hat zwei Strukturtypen: den α-Typ, der rot, tetragonal und bei Raumtemperatur stabil ist, und den β-Typ, der gelb, orthorhombisch und über 300 °C stabil ist. Die Übergangstemperatur zum β-Typ liegt bei 587 °C, abhängig vom Sauerstoffpartialdruck. Der α-Typ wird als Litharge bezeichnet, während der β-Typ Massicot genannt wird.
Anwendungen von Bleioxid
1. Strahlenschutzmittel
Aufgrund seiner strahlungsabschirmenden Eigenschaften wird Bleioxid in Strahlenschutzkleidung und Strahlenschutzmitteln verwendet. Der Nachteil von Bleiblechen ist, dass sie schwer sind, aber da sie preiswert sind, werden sie seit langem in der Medizin verwendet, wo Röntgenstrahlen eingesetzt werden.
2. Pigmente
Bleioxid wird seit der Römerzeit als Pigment verwendet und ist seit dem Mittelalter als Massicot bekannt. Als Bleioxid, auch bekannt als Bleiweiß oder Bleigelb, wird es als Bestandteil von anorganischen Pigmenten und Farben sowie von Lacken für Glas und Keramik verwendet.
3. Andere Anwendungen
Bleioxid wird als Rohstoff für Vinylchlorid-Stabilisatoren, Festschmierstoffe und Vulkanisationsbeschleuniger für synthetischen Gummi verwendet. Im Bereich der elektronischen Materialien wird es auch als Elektrodenplatte in Blei-Säure-Batterien verwendet, die ein Synonym für Batterien sind.
Weitere Informationen zu Bleioxid
1. Herstellung von Bleioxid durch Erhitzen von metallischem Blei
Bleioxid kann durch Erhitzen von metallischem Blei gewonnen werden, entweder durch wiederholte Oxidation von metallischem Blei bei ca. 600 °C oder zu geschmolzenem Bleioxid bei ca. 1000 °C oder durch Sprühen von bei 900 °C oder höher geschmolzenem Blei. In allen Fällen muss eine schnelle Abkühlung auf unter 300 °C erfolgen, da eine langsame Abkühlung zur Bildung von dreifachem Bleioxid (Pb3O4) führt.
2. Herstellung von Bleioxid durch Alkalibehandlung
Zur Gewinnung von Bleioxid durch alkalische Behandlung werden zunächst Bleinitrat und Ammoniumcarbonat oder Ammoniumchlorid in einer wässrigen Lösung gemischt und Ammoniumwasser zugesetzt. Das Bleicarbonat fällt bei einem pH-Wert von 7,1 oder höher aus und wird gefiltert, gewaschen und erhitzt, um bei 400 °C Bleioxid vom Typ α und bei 590 °C Bleioxid vom Typ β zu erhalten.
3. Herstellung von Bleioxid durch Raffination des Erzes
Bleioxid wird in großen Mengen als Zwischenprodukt bei der Raffination von Bleierzen zu metallischem Blei hergestellt. Durch Erhitzen von Blei(II)-sulfid (PbS)-Pulver bei etwa 1000 °C wird das Sulfid in ein Oxid umgewandelt.
4. Rechtliche Hinweise
Bleioxid kann melde- und kennzeichnungspflichtig sein. Bitte informieren Sie sich über die regionalen und nationalen Bestimmungen.
5. Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung und Lagerung
Bei der Handhabung und Lagerung sind folgende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:
- Behälter dicht verschließen und an einem kühlen, dunklen Ort lagern
- Getrennt von starken Oxidationsmitteln, Wasserstoffperoxid, Aluminiumpulver und anderen unverträglichen Gefahrstoffen lagern
- Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden
- Vorkehrungen treffen, um die Ausbreitung von Staub zu verhindern
- Bei der Verwendung Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen
- Nach der Verwendung die Handschuhe in geeigneter Weise ausziehen, um Hautkontakt mit dem Produkt zu vermeiden
- Nach der Handhabung die Hände gründlich waschen
- Bei Hautkontakt mit Seife und reichlich Wasser waschen
- Bei Augenkontakt mehrere Minuten lang vorsichtig mit Wasser spülen