Was ist eine Auswuchtmaschine?
Eine Auswuchtmaschine ist ein Messgerät zur Messung der Drehschwingungen von rotierenden Teilen.
Bei der Bearbeitung und Montage von rotierenden Teilen stimmen Dreh- und Schwerpunkt aufgrund von Bearbeitungsfehlern und Ausrichtungsfehlern bei der Montage nicht immer überein. Wenn sie so verwendet werden, wie sie sind, treten daher während des Gebrauchs Drehschwingungen auf. Drehschwingungen sind nicht nur unangenehm bei der Benutzung, sondern können auch zu Maschinenausfällen und -schäden führen.
Auswuchtmaschinen messen die Schwingungen und zeigen das Ausmaß des Missverhältnisses (Ausgleichsbetrag) an, so dass die Drehschwingungen innerhalb des Referenzwertes gehalten werden können.
Einsatzgebiete von Auswuchtmaschinen
Auswuchtmaschinen werden bei der Herstellung zahlreicher rotierender Produkte eingesetzt.
Ein bekanntes Produkt ist der Reifen eines Autos. Der Reifen besteht aus einem Gummiteil am Umfang und einer Felge in der Mitte. Bei der Herstellung der einzelnen Teile kommt es jedoch zu einer Fehlausrichtung der Schwerpunkte, die auch nach dem Zusammenbau bestehen bleibt. Wird der Reifen so auf das Fahrzeug montiert, wie er ist, treten bei hohen Geschwindigkeiten Schwingungen im Lenkrad und in der gesamten Fahrzeugkarosserie auf. Als Gegenmaßnahme wird die Schieflage vor der Montage mit einer Auswuchtmaschine gemessen und mit Gewichten korrigiert.
Neben den Reifen werden auch andere wichtige Bauteile wie Achsen, Motorkurbelwellen und Schwungräder immer auf Unverhältnismäßigkeit vermessen.
Funktionsweise von Auswuchtmaschinen
Neben den Schwingungen, die durch eine Verschiebung des Gesamtschwerpunkts verursacht werden (Primärschwingungen), erzeugen rotierende Körper mit einer bestimmten Länge, wie z. B. eine Welle, auch Schwingungen. Diese werden durch die unterschiedlichen Schwerpunkte an den beiden Enden der Welle verursacht (Sekundär- und sogar Kraftschwingungen). Auch die Kraftschwingungen können nicht gemessen werden, wenn der rotierende Körper stillsteht; sie müssen daher gemessen werden, indem man ihn dreht.
Bei der Messung der Unwucht werden beide Enden eines Prüfkörpers, z. B. einer Welle, an der rotierenden Welle einer Auswuchtmaschine befestigt. Die rotierende Welle ist mit einem Winkelsensor und einem Fehlausrichtungssensor ausgestattet, die den Winkel und den Betrag der während der Rotation auftretenden Verschiebung messen. Durch die Verwendung unterschiedlicher Fehlausrichtungssensoren an beiden Enden ist es möglich, die Fehlausrichtung der Schwerpunkte an beiden Enden zu messen, die die Ursache für die Erzeugung der gleichmäßigen Kraftschwingung ist. Dies wird als zweiseitige Unwuchtmessung bezeichnet.
Es gibt zwei Arten von Systemen zur Messung der Fehlausrichtung während der Drehung: den harten und den weichen Typ. Der harte Typ hat eine rotierende Welle mit einer hochsteifen Lagerung, die eine stabile Messung auch bei hohen Drehzahlen ermöglicht. Der weiche Typ hingegen stützt die rotierende Welle mit einer Tellerfeder oder ähnlichem ab, die zwar weniger steif ist, aber selbst leichte Vibrationen erfassen kann und eine hochpräzise Messung ermöglicht.
Aufgrund der Eigenschaften der bei der Rotation entstehenden Schwingungen muss bei der Auswahl einer Auswuchtmaschine darauf geachtet werden, dass der Resonanzpunkt der Auswuchtmaschine nicht mit der zu messenden Drehzahl zusammenfällt.