Was ist Vanadium(V)-oxid?
Vanadium(V)-oxid ist eine anorganische Verbindung mit der chemischen Formel V2O5.
Es ist auch als Vanadiumpentoxid und Vanadiumpentaoxid bekannt. Es hat eine molare Masse von 181,88 g/mol, eine Dichte von 3,357 g/cm3, einen Schmelzpunkt von 690 °C und die CAS-Nummer 1314-62-1.
Anwendungen von Vanadium(V)-oxid
Vanadium(V)-oxid wird für Ferrovanadium (Schmelzen von legierten Stählen wie Edelstahl) und für die Oxidation von Schwefeldioxid (katalytische Verwendung bei der Schwefelsäureherstellung) verwendet. Es wird auch als Katalysator bei der Herstellung von organischen Säuren, Pigmenten, Ferriten, Batterien und Phosphoren verwendet:
1. Zusatzstoff für Stahl
Aufgrund seiner Härte, seines hohen Schmelzpunkts und seiner hervorragenden Korrosionsbeständigkeit wird Vanadium vor allem als Stahlzusatzstoff verwendet, auf den 90 % des Vanadiumverbrauchs entfallen. Das so hergestellte Ferrovanadium zeichnet sich durch hervorragende Zähigkeit, Hitzebeständigkeit und Korrosionsbeständigkeit aus.
Es wird als hochfester Stahl in Stahlplatten für Automobile, Bewehrungsstäben für Gebäude und Brücken, als Baustahl in Turbinen und Rohren für die Energieerzeugung und als Werkzeugstahl in Hochgeschwindigkeitsstahl und Schneidwerkzeugen verwendet. Eine weitere Anwendung ist die Verwendung als Rohstoff für Denitrierungskatalysatoren zur Beseitigung von Stickoxiden (NOx), die photochemischen Smog und sauren Regen verursachen.
2. Katalyse in der organischen Synthese
Vanadium(V)-oxid ist ein starkes Oxidationsmittel, wenn es unter hohen Temperaturen verwendet wird. Es hat eine solche Oxidationskraft, dass es Benzol und Naphthalin, die stabile Strukturen aufweisen, zu Maleinsäureanhydrid bzw. Phthalsäureanhydrid oxidieren kann. Diese Oxidationskraft wird bei der Oxidation von Schwefeldioxid zu Schwefeltrioxid im Kontaktverfahren zur Herstellung von Schwefelsäure genutzt.
3. Batteriematerialien
Vanadium-Redox-Batterien werden zur Energiespeicherung verwendet, auch in großen Energieanlagen wie Windparks. Sie werden auch häufig als Trägermaterial in Lithium-Ionen-, Natrium-Ionen- und Magnesium-Ionen-Batterien verwendet. Darüber hinaus ist der Stoff als Ladungsinjektions- und -extraktionsmaterial in organischen elektronischen Geräten nützlich.
Eigenschaften von Vanadium(V)-oxid
Vanadiumpentoxid hat ein gelbes bis rotes Aussehen und ist unter normalen Handhabungsbedingungen bei Umgebungstemperatur und -druck eine stabile Verbindung. Es ist in Wasser leicht löslich, in organischen Lösungsmitteln wie Ethanol und Ether jedoch völlig unlöslich. Dagegen ist es in wässrigen Lösungen von Säuren und Laugen gut löslich.
Vanadium(V)-oxid wird in der Regel aus Schlacke hergestellt, die bei der Stahlverhüttung anfällt. Schlacke ist ein Stoff, der verschiedene mineralische Bestandteile enthält und durch Schmelzen vom zu verhüttenden Metall getrennt wird, z. B. beim Schmelzen von Metallen aus Erzen.
Struktur von Vanadium(V)-oxid
Vanadium(V)-oxid weist eine für anorganische Verbindungen sehr charakteristische Struktur auf: Ein Vanadiumatom ist mit fünf Sauerstoffatomen koordiniert, und diese Bindungen sind über eine Ebene verteilt.
Ein weiteres Merkmal dieser Verbindung ist, dass sie, wenn sie mit anderen Metallen zu Oxiden verbunden wird, je nach Art des enthaltenen Metalls unterschiedliche Kristallstrukturen bildet.
Weitere Informationen zu Vanadium(V)-oxid
Gefährlichkeit von Vanadium(V)-oxid
Vanadium(V)-oxid wird vom GHS als akut toxisch (Einatmen: Staub), stark augenschädigend und -reizend, keimzellmutagen, krebserzeugend, reproduktionstoxisch, zielorganspezifisch und systemisch toxisch (einmalige und wiederholte Exposition), akut gewässerschädigend und chronisch gewässerschädigend eingestuft.
Vanadium(V)-oxid wird als Gefahrstoff eingestuft.