Was ist eine Wolfram-Bearbeitung?
Unter einer Wolfram-Bearbeitung versteht man die Verarbeitung des pulverförmigen Sintermetalls Wolfram, was übersetzt so viel wie „schwerer Stein“ bedeutet.
Wolfram (Elementsymbol W) hat eine Ordnungszahl von 74 und ein spezifisches Gewicht von 19,3, was dem von Gold entspricht. Es ist 1,7-mal schwerer als Blei und hat eine hohe Härte. Sein Schmelzpunkt von 3422 °C ist der höchste unter den Metallen und sein Wärmeausdehnungskoeffizient ist der niedrigste unter den Metallen.
Obwohl Wolfram aufgrund seiner hohen Härte schwer zu bearbeiten sein dürfte, ist es ein mechanisch überlegenes Material. Allerdings ist es stoßempfindlich und wenig oxidationsbeständig, so dass bei seiner Verwendung Vorsicht geboten ist.
Anwendungen der Wolfram-Bearbeitung
Die Wolfram-Bearbeitung wird häufig in Bereichen eingesetzt, in denen mechanische Stabilität erforderlich ist. Auch die Verwendung in Produkten ist aufgrund der hohen Härte und des hohen Zeitaufwands für die Bearbeitung begrenzt, aber Wolfram selbst wird manchmal als teures Schneidwerkzeug verwendet.
Wolfram wird auch bei der Herstellung von Produkten verwendet, von der Verwendung in Magnetrons, die die Quelle der elektromagnetischen Strahlung in Mikrowellenherden sind, bis hin zu Gewichten, die in Angel- und Sportartikeln verwendet werden. Aufgrund seiner hohen Abschirmkapazität gegen Strahlung wird es auch in der Medizin verwendet.
Früher wurde Wolfram in den Glühfäden von Glühbirnen verwendet, ist aber inzwischen weitgehend durch LEDs ersetzt worden.
Arten der Wolfram-Bearbeitung
Die Wolfram-Bearbeitung erfolgt hauptsächlich durch Drehen, Fräsen und Gewindeschneiden.
Beim Drehen wird die Verwendung von Cermet-Wendeschneidplatten empfohlen, da die Verwendung von extraharten Wendeschneidplatten zu einer raueren Oberfläche führt. Ebenso ist es beim Fräsen ratsam, nass mit reduzierter Geschwindigkeit zu schruppen und trocken zu schlichten.
Das Gleiche gilt für das Gewindeschneiden, wo der Einsatz von Planet Cutters (Handelsname für Hartmetallwerkzeuge zur Bearbeitung von Innengewinden) empfohlen wird, die bekanntermaßen die Arbeitszeit erheblich verkürzen, wenn sie nach dem Vorbohren eingesetzt werden.
In Anbetracht des ‚Chipping‘ (ein Phänomen, bei dem die Schneide des Bohrers ausbricht und rutschig wird) beim Schneiden von gehärteten Werkstücken haben einige Unternehmen ein Kühlmittelverfahren entwickelt, bei dem Schneidöl für die Endbearbeitung nach dem Schruppen im Trockenverfahren verwendet wird.