Was ist ein Kristallzwilling?
Eine Kristallzwillinge ist eine Kristallstruktur, bei der Kristalle mit ähnlicher Struktur durch Ebenen oder Linien symmetrisch sind.
Die symmetrischen Ebenen werden als Zwillingsebenen und die Linien als Kristallzwillinge bezeichnet. Auf atomarer Ebene kann die Anordnung auch als regelmäßig variierend auf den Kristallzwillingebenen oder -achsen beschrieben werden und erfordert zur Bestätigung die Kreuznicholometrie (Ablenkungsmikroskopie).
Plagioklas ist ein bekanntes Mineral, in dem die Kristallzwillinge besonders ausgeprägt sind, aber auch in Mineralen wie Alkalifeldspat und Hornblende werden sie beobachtet.
Anwendungen von Kristallzwillingen
Plagioklas ist ein bekanntes Mineral, das in der Natur eine ausgeprägte Kristallzwillinge-Struktur aufweist, ebenso wie Alkalifeldspat, Hornblende und Pyroxen.
Plagioklas ist wegen der blauen, gelben und orangefarbenen Blitze, die er aufgrund von Dünnschichtinterferenzen aussendet, als Labradorit bekannt, während Alkalifeldspat eine feste Lösung von Kalium- und Natriumfeldspat ist, wobei Kaliumfeldspat als Edelstein Mondstein bekannt ist.
Andererseits kann man auch sagen, dass schwingungsdämpfende Legierungen, die bei Einwirkung äußerer Kräfte eine Kristallzwillingsstruktur aufweisen und Schwingungen absorbieren, in gewissem Sinne Kristallzwillinge nutzen, da die Zwillinge verschwinden, wenn die Legierung entfernt wird.
Weitere Informationen zu Kristallzwillingen
Merkmale von Kristallzwillingen
Kristallzwillinge kommen nicht nur in Autokristallen vor, die eine klare Kristallform haben, sondern auch in Mineralen ohne jegliche Kristallform, die als Allokristalle bezeichnet werden. Die Kristallform bezieht sich auf das äußere Erscheinungsbild der atomaren Anordnung des Minerals.
Bei Mineralien wie den autokristallinen Formen ist der Winkel zwischen benachbarten Kristallflächen für jedes Mineral festgelegt, bekannt als das „Gesetz der konstanten Flächenwinkel“, das bei Quarz 120° beträgt. Neben den japanischen Kristallzwillingen, die auf eine Veränderung der atomaren Anordnung während des Kristallwachstums zurückzuführen sind, gibt es bei Quarz auch brasilianische Kristallzwillinge (rechts und links zusammengewachsene Quarzkristalle) und dauphinische Kristallzwillinge (rechts und links zusammengewachsene Quarzkristalle). Im Gegensatz zu japanischen Kristallzwillingen können andere autotrope Kristallzwillinge nur durch Korrosionstests erkannt werden.
Darüber hinaus ist bekannt, dass Kristallzwillinge häufig auch in anderen Mineralien vorkommen, doch sind diese Zwillingskristalle mit bloßem Auge oft nicht sichtbar und erfordern eine Polarisationsmikroskopie.
Zu diesen Typen gehören die Kristallzwillinge des Albit-Typs (Zwillinge, bei denen sich die Anordnung der Atome in der Gitterebene ändert), die aufgrund ihres Streifenmusters auch als repetitive Zwillinge bezeichnet werden und bekanntermaßen mit bloßem Auge besonders gut sichtbar sind. Auch andere Formen von Kristallzwillingen, die mit bloßem Auge zu erkennen sind, wurden in Alkalifeldspat identifiziert, die so genannten kallusartigen Zwillinge.